Therapie von Chemo-Nebenwirkungen

Viele Chemotherapeutika reduzhieren nicht nur die Tumorlast, sondern belasten den Patienten unter der Therapie schwer und schädigen nachhaltigden Organismus des Patienten. Zur Reduktion dieser Nebenwirkungen stehen praktische Maßnahmen im Vordergrund, die im Einzelnen und individuell eingsetzt und bewertet werden müssen, z. B. im Gespräch mit uns.

 

Häufige Probleme und mögliche weitergehende Therapieansätze sind:

 

Periphere Polyneuropathie (PNP), eine Schädigung von Nerven v. A. in Händen und Füßen, kann zu Gangunsicherheit und der Anbnahme manueller Fähigkeiten führen, aber auch zu unangenehmen Mißempfindgunen, Kribbelparästhesien und brennenden Schmerzen. Chemotherapieka, die dies auslösen können sind v. A. Platinderivate, Vincaalkaloide wie Vincristin und Taxane. Eine PNP bildet sich in etwa 50% der Fälle nach Abschluß der Chemotherapie langsam spontan wieder zurück und bleibt in der anderen Hälfte der Fälle bestehen.

Während der Therapie kann die nervenschädigenden Nebenwirkungen dieser Chemotherapeutika durch die Supplementierung von Selen reduziert werden. Wenn bereits eine PNP besteht, so kann Acetyl-L-Carnitin, eine natürlich vorkommende Aminosäure, therapeutisch die Rate der Missempfindungen durch platin- oder taxanhaltige Chemotherapeutika reduzieren. In Studien als wirksam getestet war eine Dosierung von 1000 mg pro Tag, verabreicht als intravenöse Infusion. Auch Pregabalin, Gabapentin, Duloxetin, Amitriptylin, Vitamin B Komplex oder α-Liponsäure können hier eine günstige Wirkung haben.

 

Bei chemotherapieassoziiertem Durchfall gibt es mehrere Therapieoptionen. Opiumtinktur bremst die Darmtätigkeit und reduziert so Durchfälle, Loperamid (Immodium) wirkt überden gleichen Menachismus, aber schwächer. Dem Autor ist jedoch kein Medikament bekannt, das Diarrhoen so effektiv bekämpft wie ProBio akut, ein Mutiprobiotikum der Firma Lactopia.

 

Es kann aber bei Chemopatienten auch zum Gegenteil, zur Verstopfung (Obstipation) kommen. Hier muß in erster Linie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden - in Abhängigkeit von Nieren- und Herzfunktion - sowie auf ballaststoffreiche Ernährung und Bewegung. Häufig hilft die Einnahme von gemahlenen Flohsamen (z B. Mucofalk). Bei opiat-induzierter Obstipation sind periphere Opiatantagonisten wichtige Medikamente, um die Problematik zu behandeln.

 

Eine Entzündung der Mundschleimhaut (Mukositis) ist bedingt durch die Hemmung der Zellteiung durch Chemotherapeutika. Sie ist in der Regel selbstlimitierend nach Abschluß des Therapiezyklus. Eine bestehende Mukositis kann jedoch extrem schmerzhaft sein und benötigt oftmals eine intravenöse Schmerztherapie. Wenn diese nicht zur Verfügung steht, kommen orale Schmerzmittel zum Einsatz. Entzündung und Regeneration der Mundschleimhaut und Infektprophylaxe wird mit Kombinationen aus Mundspüllösungen behandelt. Selene kann zur Reduktion der Akuttoxizität auf die Mundschleimhaut eingesetzt werden. Einneinfaches MIttel, das zuhause eingesetzt werden kann und das keines Arztes bedarf ist das Lutschen von gefrorenen Ananasstücken, die die Regeneration fördernde Enzyme enthalten (s. unter "Weitere Substanzen").

 

Übelkeit, Appetitlosigkeit und Kachexie ist leider Alltag für viele Tumorpatienten. Oft werden sie einfach akzeptiert, indem davon ausgegangen wird, dies "gehöre einfach dazu". Das ist falsch und kontraproduktiv, sowohl für den Patienten und sein Wohlergehen im Moment selbst, als auch für die Effektivität der Therapie und die Prognose. Es stehen eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, sowohl herkömmlich-medikamentös, als auch naturheilkundlich, deren Einsatz individuell evaluiert und auf Wirksamkeit geprüft werden woll. Dadurch kann auch die folgende, häufige Nebenwirkung von Tumorerkrankungen verbessert werden.

 

Die Tumor-Fatigue ist häufig das erste Symptom einer Tumorerkrankung, schränkt die Lebensqualität massiv und nachhaltig ein und bleibt häufig auch nach Abschluß einer Therapie bestehen, auch bei Ausheilung der Erkrankung. Aktuelle Therapiekonzepte setzen auf die entzündungshemmende und stimmungsaufhellende Wirkung von Bewegung und die Verbesserung von Appetit und dadurch Vermeidung von Kachexie.