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Selen ist Bestandteil von derzeit 25 identifizierten Selenoproteinen, die z.T. auch maßgeblich sind für die Immunfunktion. Sie tragen alle im Zentrum die modifizierte Aminosäure Selenocystein. Es wird vermutet, dass die potenzielle Schutzwirkung von Selen gegenüber Tumoren über diese Selenoproteine vermittelt wird. Sie tragen Selen als aktives Zentrum und können schnell oxidativem Stress entgegenwirken. Selen stimuliert die T-Zellproliferation und die Antikörperbildung. Außerdem spielen sie eine wichtige Rolle bei der Glukosehomöostase und der Regulierung der intrazellulären Calciummobilisierung. Bei Selenmangel sind sowohl das native als auch das adaptive Immunsystem eingeschränkt.
Die Expression von antioxidativen Selenoproteinen wie Glutathionperoxidase 1 fällt stark ab, wenn die Selenversorgung schlecht ist, andere werden auch bei Selenmangel noch in relativ hohen Mengen gebildet. In einigen Studien zeigte Selen einen krebsvorbeugenden Effekt. Nach aktuellen Erkenntnissen ist aber davon auszugehen, dass der Zusammenhang zwischen dem Selenstatus und dem Auftreten bestimmter Tumore U-förmig ist. Von einer Selenaufnahme dürften hauptsächlich Menschen mit einem niedrigen Selenspiegel profitieren, bei ausgeglichenem Spiegel kann sich die weitere Aufnahme als nachteilig erweisen. Daher ist von der Substitution der Spiegel zu bestimmen.
Selen kann in Form von Selen-Salzen (Na-Selenit) oder Selenhefen supplementiert werden. Na-Selenit ist für den Organismus direkt verfügbar und somit zumindest während der Chemo-/ Strahlentherapie organischen Selenpräparaten vorzuziehen. In klinischen Studien hat sich gezeigt, dass u.a. Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapien abnehmen, wenn Na-Selenit komplementär verabreicht wird.Grundlage für die komplementäre Gabe von Na-Selenit unter Chemo- und Strahlen-therapie ist die Erkenntnis, dass
• ernährungsbedingter Selenmangel bei Krebserkrankten weit verbreitet ist und daher ausgeglichen werden sollte
• Na-Selenit in experimentellen Versuchsanordnungen die Wirksamkeit von Chemo-/ Strahlentherapien verstärkt.
• Na-Selenit in klinischen Untersuchungen die Lebensqualität unter Chemo-/ Strahlentherapien verbessert.
Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit der komplementären Gabe von Na-Selenit während einer Chemo-/Strahlentherapie sind durch Studien belegt. Selen wird außerdem international als „Chemopräventivum“, also als Krebs vorbeugendes Mittel empfohlen.
Vitamin D hat verschiedene, sehr wertvolle immunmodulierende Effekte, die über spezifische Vitamin-D-Rezeptoren auf Immunzellen umgesetzt werden. Vitamin D blockt die Produktion von IL-12 und bremst die Aktivierung von TH1-Zellen. Zum anderen steigert es die Antigenantwort nativer T-Zellen um ein Mehrfaches. Klinische Studien zeigen die Verbesserung der antiviralen Immunität und die überschießende T-Zellaktivität und Autoimmunität. Beim Gesunden hat die Substitution von Vitamin D z. T. deutliche Effekte auf Stimmung und die subjektiv gefühlte Energie und kann sich verbessernd auf die Immunlage auswirken.
Im Falle einer schwerwiegenden oder malignen Erkrankung wirkt sich der Ausgleich des Vitamin-D-Spiegels auch positiv auf Therapieansprechen und Prognose aus. Studien haben gezeigt, dass der therapeutische CD20-Antikörper Rituximab, der bes. bei hämatologischen Erkrankugen eingesetzt wird, sein Wirkoptimum in Abhängigkeit vom Vitamin-D-Spiegel erreicht. Der Zielwert liegt hier bei 65 ng/dl. Dies ist ein Bereich, den kaum ein Mensch erreicht, der nicht einer Tätigkeit an der Sonne nachgeht oder der Vitamin D in nennenswrter Menge substituiert. Daher sollte eine Aufdosierung bis zu diesem Zielwert erfolgen. Hierfür steht ein bewährtes Schema zur Verfügung.
Zink ist neben Eisen das zweithäufigste Spurenelement in Körper. Es wird aus tierischen Nahrungsmitteln besser resorbiert als aus pflanzlichen, da die in pflanzlichen Produkten enthaltene Phytinsäure bei Bioverfügbarkeit reduziert. Es steht an zentraler Stelle einer Vielzahl von Enzymen. Beispiele hierfür sind Superoxiddismutase, Carboanhydrase, RNA-Poymerase, Dehydrogenasen, alkalische Phosphatase. Eine verbesserte Zinkversorgung führt zu einer Vernbesserung des Immunstatus. Zink ist außerdem wichtiger Bestandteil von Transkriptionsfaktoren, ist an der Regulation von Zellkernproteinen und an der Aktivierung inflammatorischer Zellen, der Gewebereparatur und der Kohlenhydrat-Toleranz beteiligt. Zink reguliert die Transformation von unreifen Thymozyten in aktive T-Lymphozyten und beeinflusst deren Proliferation. Es gibt Evidenz, dass Zink als intrazelluläres Signalmolekül ähnliche Wirkung wie andere Botenstoffe, beispielsweise Neurotransmitter, Wachstumshormone oder Zytokine hat. Zink ist aber auch ein wichtiges Antioxidans und trägt zum Zellschutz bei oxidativem Stress bei.
Probiotika modulieren den NF-κB-Reaktionsweg, der für die Regulation der Immunantwort, der Zellproliferation und des Zelltodes essentiell ist, und tragen zur Toleranz gegenüber Nahrungsmittelallergenen bei (Lactobacillus spc.) Sie verbessern die Mucosaimmunität, steigern die lgA-Synthese und die systemische Immunität mit starkem Anstieg von INF-gamma sowie deutlicher Steigerung von IL-12 und IL-4.
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